Ergebnisse

einer Evaluierung mittels Fragebögen durch die unabhängige Universität Chemnitz (Auszüge):

  • Sehr erfolgreicher Rücklauf der Fragebögen (65 %). 
  • Das spiegelt das erfolgreiche Konzept der Bildungsmaßnahme und die hohe Zufriedenheit der Beteiligten wider.
  • Befragt wurden 45 Teilnehmer – 30 Betriebe – 20 Dozenten (repräsentativ).
  • Sehr hohe Integrationsquote = 91%, davon 65% Festanstellung, 26 % in die Selbständigkeit.
  • Die Lehrinhalte sind aktuell und praxisorientiert an den Bedürfnissen der KMU und der Handwerksbetriebe ausgerichtet.
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  • Das Projekt wurde als unverzichtbar bezeichnet. Es wurde von beiden Seiten als Eintrittskarte /Empfehlung für die Einstellung gesehen.
  • Zufriedenheit TN: Der überwiegende Teil (über 70% der Teilnehmenden) war mit der Ausbildung sehr zufrieden. Ein Teil, 22% war zufrieden, 7% der Teilnehmenden hatte sich mehr erhofft oder waren nicht zufrieden.
  • Zufriedenheit KMU: Nahezu alle befragten Unternehmen äußerten sich sehr positiv. Dies zeigt auch die hohe Zahl der Festeinstellungen und die Aufnahme von selbständigen Tätigkeiten.

Echte Erfolgsgeschichten

Mit dem BETRIEBS-MANAGER Mittelstand (BM.M)® n Arbeit

 

Ute E. (50) ist gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau. Vertrieb und Marketing sind ihre zentralen Themen. Zunächst sammelt Frau E. einschlägige Berufserfahrung im Vertrieb in der Branche Papiergroßhandel. Schon 1988 macht sie sich selbstständig und arbeitet über 10 Jahre im Vertrieb von medizinischen Produkten. Frau E. macht viele gute Erfahrungen, insbesondere mit ihren Kunden, aber auch negative mit Geschäftspartnern.

Schließlich sucht sie nach neuen Herausforderungen und wechselt in die Immobilienbranche, in der sie einige Jahre tätig ist. Als der Markt abkühlt, führt sie ihr Weg in der Werbebranche und sie arbeitet parallel in der Versicherungsbranche im Feld betrieblicher Altersvorsorge. Zuletzt vermisst Frau E. eine größere nicht den Aufgaben Verantwortungsbreite, die für sie eine befriedigende und nachhaltige Tätigkeit ausmachen.

In der Finanz- und Wirtschaftskrise wird sie dann arbeitslos und findet keine Anstellung. In dieser Zeit erfährt sie von den Möglichkeiten, die von pro.Di und STIFTUNG+ARBEIT gemeinsam angebotene und von der Arbeitsagentur geförderte Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte, den BETRIEBS-MANAGER Mittelstand (BM.M)® bietet. Hiervon verspricht sich Frau E. die geeignete Plattform und Kompetenz, um einen neuen Weg in die Arbeitswelt und einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Zunächst muss sie jedoch um den Bildungsgutschein kämpfen, da man in der Agentur bezweifelt, dass Frau E. die Voraussetzung für den BM.M. mitbringt. Sie absolviert einen Test und besteht.

In der Weiterbildung fühlt sie sich von einer neuen Methode zur Prozess-Optimierung in Unternehmen angezogen (TOC, Theory of Constraints) und nimmt an einem Trainee-Programm in diesem Methodenfeld teil. Über einen Kontakt aus dem BM.M-Programm heraus startet sie einen weiteren Trainee. Hier geht es um Pyretrum, ein Insektizid als zu vermarktendes Produkt, und die Aufgabe besteht darin, eine Firma mit dem Schwerpunkt Vertriebsorganisation um das Insektizid aufzubauen. Frau E. ist begeistert und geht die Aufgabe enthusiastisch und erfolgreich an.

Nach Absolvierung des Trainees und Ablegung der Prüfung zum BM.M schließt Frau E. mit Biopemox / Enderes Stiftung in Baden-Baden einen Arbeitsvertrag. Ihre Aufgabe besteht darin, die Firma weiter zu entwickeln, wozu sie eine ganze Reihe von Schnittstellen zu managen hat. Im Mittelpunkt stehen die Bedienung des Marktes (Deutschland, Niederlande, Benelux) und u.a. den Vertrieb auf Osteuropa auszudehnen. Zu diesem Zweck werden geeignete Partner gesucht.

Inzwischen ist Frau E. nach Baden-Baden gezogen und beschäftigt sich zusätzlich damit, das Produkt auch anderen Anwendungen zugänglich zu machen. Sie ist sich sicher, den richtigen Arbeitsplatz gefunden zu haben.

 

 

Frau Dr. K. (52)  ist promovierte Diplom-Agrarwissenschaftlerin. Mit viel Freude an der Wissenschaft arbeitet sie viele Jahre als Projekt- und Laborleiterin an einem Institut in der Privatwirtschaft. Hier entwickelt und betreut sie Gewebekulturen, bringt moderne Techniken im Feld Zellkultur und – Analyse zur Anwendung und stellt die einwandfreie Qualität der Gewebekulturen sicher. Außerdem hat sie Personalverantwortung. Sie ist Mitglied in wissenschaftlichen Gesellschaften und verfolgt die neusten Entwicklungen im agrarbiologischen Bereich durch den Besuch von Kongressen sowie durch das Studium von Fachzeitschriften und Recherchen in anderen Medien.

Im Laufe der Jahre muss Dr. K. feststellen, dass Verbesserungsvorschläge, die sie zur Optimierung von Abläufen und Effizienzsteigerung ausarbeitet, beim Arbeitgeber ohne Resonanz bleiben. Als das Verhältnis zur Leitung zunehmend schwieriger wird, kommt es im Jahr 2008 schließlich zur Trennung vom langjährigen Arbeitgeber. Frau Dr. K. bewirbt sich in der Region und später bundesweit, um eine Anstellung in dem ihr angestammten Wissenschaftsfeld zu finden, und erhält Absagen trotz guter Zeugnisse und einschlägiger Berufserfahrung. Gründe für die Absagen werden ihr nicht genannt.

Im Jahr 2009 startet sie dann mit dem Weiterbildungsprogramm BETRIEBS-MANAGER Mittelstand (BM.M)® von pro.Di und STIFTUNG + ARBEIT. Hier stellt sie fest, dass Ansätze zur Optimierung von Arbeitsprozessen, wie sie sie in ihrem Arbeitsumfeld als Verbesserungsvorschläge eingereicht hatte, zum Standardrepertoire des BM.M gehören. Stimuliert durch die Weiterbildung gehen die Überlegungen von Dr. K. in eine andere Richtung und damit zur Existenzgründung mit einem neuen beruflichen Wirkungsfeld. Der Naturwissenschaft will sie treu bleiben, nur das Arbeitsumfeld soll komplett geändert werden. Sie entschließt sich, die Forscherfreude in Kindern frühzeitig zu wecken. Die grundlegende Inspiration hierzu hatte sie bereits vor einigen Jahren durch ihren Neffen bekommen, als sie beobachtete, welche Freude am Experimentieren und „Erfahren und Begreifen“ von Wissenschaft (Erforschung) Kindern bringen kann.

Praktisch aus Perspektive der Kinder kreiert Frau K. einfühlsam ihre Geschichten und Experimente mit und für Kinder. „Was ist eigentlich ein Forscher?“ ist zunächst die zentrale Frage. Ist die geklärt, lautet eine zweite: „Und wie forscht ein Forscher eigentlich?“ Hierzu muss ein Forscher beobachten, vergleichen und dokumentieren. Und das geht wiederum nur gut, wenn er auch lesen, schreiben und lernen kann.

Im BM.M-Programm arbeitet Frau Dr. K. in einer Traineephase in KITAS, wo sie ihre Methode mit Kindern praktiziert. Diese sind begeistert ebenso wie die Betreuer. Ihre Philosophie „weg vom Bestaunen der großen Naturphänomene in der Theorie, hin zum kreativen Erforschen mit einfachen Mitteln“ kommt gut an. Hier hebt sie sich von anderen Ansätzen in der Forschungserziehung für Kinder ab bzw. wirkt ergänzend. Da die Forschungsstunden, die von Dr. K. angeboten werden, nicht auf dem regelmäßigen Stundenplan stehen, ist das umso spannender für die Kinder. Dr. K. ist eben ein „richtiger Forscher“.

Neben den KITAS sucht Frau Dr. K. den Kontakt zu Vorschulen, Grundschulen und Kindergärten. Ebenso ist sie interessiert, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die Spaß daran haben, mit Kindern zu arbeiten und zu lernen. Eine Kooperation mit einer Theaterfrau, das könnte ein nächstes Projekt für Kinder werden.

 

Herr M ( 48 ) betreibt als junger Mann sehr viel Sport. Er arbeitet als Jugendtrainer und finanziert seine Sportlerkarriere durch Preisgelder, Trainerjobs und Gelegenheitsarbeiten. Durch Verletzungen zurückgeworfen, absolviert er im Alter von Ende 20 Jahren eine Ausbildung zum Bürokaufmann. Nach einer Tätigkeit im Vertrieb von Kopierern, nimmt er eine Beschäftigung für einen damals sehr kleinen und noch neuen Produzenten von Kaffeemaschinen auf. In dem jungen Unternehmen ist er zunächst zuständig für den Einkauf und die Auftragsverwaltung. In den Zeiten des Wachstums ist Herr M. in viele Projekte des Unternehmens eingebunden und kann seinen Verantwortungsbereich bis zum Bereichsleiter Verkauf ausweiten. Er fühlt sich über die Jahre mit der Firma, die mit der Zeit am Markt sehr erfolgreich ist, verbunden.

Erste Risse entstehen jedoch, nachdem das Unternehmen an einen Investmentfond verkauft werden und finanziell ausgeschlachtet werden soll. Der Standort wird außerdem in Frage gestellt und später auch geschlossen. Mit der neuen Politik und den weitreichenden Konsequenzen auf die Geschäftsphilosophie kann sich Herr M. nicht anfreunden. Dies führt schließlich, nach 17 Jahren Betriebszugehörigkeit, zu einem Aufhebungsvertrag. Über eine kurze Beschäftigung in einen Handwerksbetrieb, in dem sich für ihn entgegen ersten Absprachen keine Entwicklungsmöglichkeiten ergeben, ist Herr M. schließlich mit Arbeitslosigkeit konfrontiert.

Nach einer erfolglosen Bewerbungsphase startet er im Dezember 2009 eine Weiterbildung zum Betriebs Manager Mittelstand (BM.M)®, die vom Bildungsträger pro.Di in Zusammenarbeit mit STIFTUNG+ARBEIT angeboten wird. In der Re-Orientierung (Was will ich wirklich?) entscheidet sich Herr M. für einen pragmatischen Ansatz: 1. die Inhalte des BM.M-Ausbildungsprogramms will er konsequent nutzen, um nach neuen Inhalten für seine spätere Tätigkeit zu suchen (was ist möglich?) und 2. will er über einen Traineeplatz den Weg in eine neue, sinnvolle Beschäftigung mit geeignetem Arbeitsumfeld finden.

Einen Traineeplatz findet Herr M. schnell. Ein kleines, mittelständisches Unternehmen (KMU) bereitet er in nur wenigen Wochen auf die Zertifizierung im Qualitätsmanagement vor, wobei er auch eine Prozess- und Organisationslandkarte erstellt. Herr M., der vor der Qualifizierung zum BM.M keine Erfahrung mit QM-Systemen hatte, holt sich das Wissen hierzu aus dem Weiterbildungsprogramm und dem assoziierten Netzwerk aus Fachleuten.

Der Wissenstransfer gelingt. Herr M. kann sich so in diesem Unternehmen die Chance erarbeiten, seinen eigenen Arbeitsplatz aufzubauen. Parallel ist er offen für andere Optionen, sollten sich diese aus seinem Netzwerk ergeben. Über einen Kontakt entscheidet er sich aber dann für die kleine Software Firma OTE GmbH in Radolfzell. Ihm wird eine umfangreiche Aufgabe in der Vertriebsentwicklung geboten, denn das Unternehmen will expandieren. Die herausfordernde Aufgabe und das Umfeld passen: im November 2010 startet Herr M. als Vertriebsleiter, einer für das Softwarehaus neuen Position. Sein Ziel ist es, eine Wachstumsstrategie zu entwickeln und umzusetzen, um das Know-how und die hohe Qualität der Dienstleistung der Firma im Feld Microsoft Dynamics neuen Kunden zugänglich zu machen. Für Herrn M. steht fest, dass die Qualität der Vertriebsorganisation und der gebotenen Dienstleistung von entscheidender Bedeutung für den zukünftigen Erfolg der Firma in neuen Märkten sein wird. Auf diese Aufgabe fühlt er sich bestens vorbereitet.

Herr B. (55) ist gelernter Mechaniker und blickt auf eine breite Berufserfahrung in verschiedenen Hochtechnologie-Firmen in Feldern wie Pumpentechnik, Brennstoffzellentwicklung und Medizintechnik/Labormaschinen zurück.

Um in Arbeit zu bleiben, reagiert Herr B. auf Betriebsrestrukturierungen oder Standortschließungen flexibel. Er arbeitet sich in Branchen neu ein, ist erfolgreich in sich dynamisch entwickelnden Technologiefeldern und Arbeitsumgebungen, koordiniert die Arbeitsvorbereitung und stellt als Terminjäger sicher, dass die Termine von Auftragsgeschäften mit Technologietransfer zielgenau eingehalten werden. Zuletzt arbeitet er 2 Jahre für Olympus in Freiburg und wechselt nach einer Restrukturierung für die Firma nach München, um dann 1 ½ Jahre später nach einer weiteren Reduzierung der Arbeitsplätze von der Labormaschinen-Branche in die Brennstoffzellenforschung zu wechseln.

Im Jahre 2009 wird Herr B. arbeitslos. Er schreibt 150 Bewerbungen, die erfolglos bleiben. Er bekommt zu hören, dass er überqualifiziert sei. Herr B. beginnt mit dem Weiterbildungsprogramm zum Betriebs-Manager Mittelstand (BM.M)® von pro.Di und STIFTUNG + ARBEIT. Hier greift er frühere Überlegungen auf, ein eigenes Geschäft zu gründen. Das ist nicht neu für ihn.

Äußere Umstände brachten ihn bereits zwischen seinen beruflichen Engagements in der Technologiebranche auch zweimal in Berührung mit der Selbstständigkeit und hier speziell mit dem Direktvertrieb. Er arbeitet als Vertreter für Vorwerk, lernt wie man verkauft. Obwohl er nur sehr geringe Stornoquoten hat, kann er sich nicht mit der Außendienstphilosophie von Vorwerk identifizieren und bricht ab. Der Vertrieb von Spielwaren und Büchern in Kindergärten – wie das Vorwerk-Projekt zusammen mit seiner Frau – stellt den 2. Versuch dar. Dieser scheitert trotz guter Auftragslage an der schlechten Zahlungsmoral der öffentlichen Kunden. Der Umsatz mit privaten Kunden reicht nicht aus. Es bleibt aber das starke Gefühl, dass er gerne hochwertige Spielwaren für Kinder erschließen möchte.

Aus dem BM.M-Weiterbildungsprogramm heraus entwickelt Herr B. ein neues Geschäftsmodell. Er bleibt den Spielwaren und damit den Kindern treu, doch ändert er seine vormals ausgetestete Strategie: er fokussiert auf den privaten Kunden und nutzt den Kindergarten als Multiplikator. Hohe Qualitätsansprüche stellt er an die Ware: das Spielzeug muss kindergerecht sein, von regionalen Herstellern stammen und darf nicht der üblichen Massenware aus dem Kaufhaus entsprechen. Internetwerbung soll ganz bewusst nicht gemacht werden. Mit seiner Frau zusammen gründet Herr B. „Kathrins-Spielekiste“. Das Projekt ist erfolgsversprechend angelaufen. Die Kinder lieben das Angebot, dass in Kindergärten vorgestellt wird. Die B. sind bereits in Überlegungen, mit der Spielekiste zu expandieren.

 

Das sagen ehemalige Teilnehmer und Unternehmen: