Herr M ( 48 ) betreibt als junger Mann sehr viel Sport. Er arbeitet als Jugendtrainer und finanziert seine Sportlerkarriere durch Preisgelder, Trainerjobs und Gelegenheitsarbeiten. Durch Verletzungen zurückgeworfen, absolviert er im Alter von Ende 20 Jahren eine Ausbildung zum Bürokaufmann. Nach einer Tätigkeit im Vertrieb von Kopierern, nimmt er eine Beschäftigung für einen damals sehr kleinen und noch neuen Produzenten von Kaffeemaschinen auf. In dem jungen Unternehmen ist er zunächst zuständig für den Einkauf und die Auftragsverwaltung. In den Zeiten des Wachstums ist Herr M. in viele Projekte des Unternehmens eingebunden und kann seinen Verantwortungsbereich bis zum Bereichsleiter Verkauf ausweiten. Er fühlt sich über die Jahre mit der Firma, die mit der Zeit am Markt sehr erfolgreich ist, verbunden.
Erste Risse entstehen jedoch, nachdem das Unternehmen an einen Investmentfond verkauft werden und finanziell ausgeschlachtet werden soll. Der Standort wird außerdem in Frage gestellt und später auch geschlossen. Mit der neuen Politik und den weitreichenden Konsequenzen auf die Geschäftsphilosophie kann sich Herr M. nicht anfreunden. Dies führt schließlich, nach 17 Jahren Betriebszugehörigkeit, zu einem Aufhebungsvertrag. Über eine kurze Beschäftigung in einen Handwerksbetrieb, in dem sich für ihn entgegen ersten Absprachen keine Entwicklungsmöglichkeiten ergeben, ist Herr M. schließlich mit Arbeitslosigkeit konfrontiert.
Nach einer erfolglosen Bewerbungsphase startet er im Dezember 2009 eine Weiterbildung zum Betriebs Manager Mittelstand (BM.M)®, die vom Bildungsträger pro.Di in Zusammenarbeit mit STIFTUNG+ARBEIT angeboten wird. In der Re-Orientierung (Was will ich wirklich?) entscheidet sich Herr M. für einen pragmatischen Ansatz: 1. die Inhalte des BM.M-Ausbildungsprogramms will er konsequent nutzen, um nach neuen Inhalten für seine spätere Tätigkeit zu suchen (was ist möglich?) und 2. will er über einen Traineeplatz den Weg in eine neue, sinnvolle Beschäftigung mit geeignetem Arbeitsumfeld finden.
Einen Traineeplatz findet Herr M. schnell. Ein kleines, mittelständisches Unternehmen (KMU) bereitet er in nur wenigen Wochen auf die Zertifizierung im Qualitätsmanagement vor, wobei er auch eine Prozess- und Organisationslandkarte erstellt. Herr M., der vor der Qualifizierung zum BM.M keine Erfahrung mit QM-Systemen hatte, holt sich das Wissen hierzu aus dem Weiterbildungsprogramm und dem assoziierten Netzwerk aus Fachleuten.
Der Wissenstransfer gelingt. Herr M. kann sich so in diesem Unternehmen die Chance erarbeiten, seinen eigenen Arbeitsplatz aufzubauen. Parallel ist er offen für andere Optionen, sollten sich diese aus seinem Netzwerk ergeben. Über einen Kontakt entscheidet er sich aber dann für die kleine Software Firma OTE GmbH in Radolfzell. Ihm wird eine umfangreiche Aufgabe in der Vertriebsentwicklung geboten, denn das Unternehmen will expandieren. Die herausfordernde Aufgabe und das Umfeld passen: im November 2010 startet Herr M. als Vertriebsleiter, einer für das Softwarehaus neuen Position. Sein Ziel ist es, eine Wachstumsstrategie zu entwickeln und umzusetzen, um das Know-how und die hohe Qualität der Dienstleistung der Firma im Feld Microsoft Dynamics neuen Kunden zugänglich zu machen. Für Herrn M. steht fest, dass die Qualität der Vertriebsorganisation und der gebotenen Dienstleistung von entscheidender Bedeutung für den zukünftigen Erfolg der Firma in neuen Märkten sein wird. Auf diese Aufgabe fühlt er sich bestens vorbereitet.